Neue Chance für das Naturkundemuseum

Rede von Stadträtin Andrea Niermann zur Verlagerung des Naturkundemuseums


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr gehrte Herren Beigeordnete, sehr geehrte Frau Dubrau, liebe Kollegen und Kolleginnen, liebe Gäste,

Die Neufassung des Verwaltungsvorschlages zum Naturkundemuseum gefällt mir im Wesentlichen gut.

Ich freue mich über die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Finanz- und Kulturdezernat, ohne die wir diesen Vorschlag nicht hätten. Und ich freue mich auch darüber, dass es mit diesem Verwaltungsvorschlag aus meiner Sicht gelungen ist, die unterschiedlichsten Vorstellungen der verschiedenen Fraktionen zu einem tragfähigen Kompromiss zusammenzufügen.

Meine Damen und Herren, die Mehrheit dieses Hauses möchte das Naturkundemuseum  für Leipzig und die Leipziger erhalten. Es ist, wie wir alle wissen, ein historisch gewachsener Bestandteil der Museumslandschaft Leipzigs. Wir alle wissen aber auch, dass ein Erhalt des Naturkundemuseums am Standort Lortzingstraße in der derzeitigen Situation nicht möglich – vor allem nicht finanzierbar ist. Aus brandschutztechnischen Gründen musste das Haus bereits 2011 geschlossen werden. Der erforderliche Umbau des Gebäudes würde ein Vermögen kosten.

Mit dem Umzug des Museums auf das Spinnereigelände können gleich mehrere Ziele erreicht werden:

Das Museum bleibt den Leipzigern erhalten, ein neuer Museumsbau wird durch Landeszuschüsse finanzierbar, wir tragen zur weiteren Entwicklung des Stadtteils um die ehemalige Spinnerei bei und : wir können nun endlich daran gehen, schnellstmöglich eine neue Museumsleitung zu suchen.

Nachdem die Verwaltung die Ausschreibung der Direktorenstelle Ende 2013 ergebnislos abgebrochen hat, kann und muss diese nun unverzüglich neu ausgeschrieben werden.

Hierauf bezieht sich – klarstellend – unser Änderungsantrag.

Mit der durch die Standortentscheidung gewonnen Planungssicherheit werden sich bei einer Neuausschreibung der Direktorenstelle – davon bin ich überzeugt – viele gut qualifizierte Bewerber finden.

Zu Recht geht der Verwaltungsvorschlag davon aus, dass der Direktor oder die Direktorin nicht ein fertiges Konzept vorfinden sollte, sondern in die Lage sein muss, das neue Konzept auf der Grundlage des bereits vorhandenen Masterplans hauptverantwortlich mit zu gestalten.

Die Stellenbeschreibung muss deshalb so formuliert sein, dass die Bewerber nicht nur fachlich, sondern auch in Bezug auf die Fähigkeiten zur Vernetzung und Drittmittel-Einwerbung ausreichend qualifiziert sind. Er oder sie muss auch in der Lage sein, Kooperationspartner für das Museum zu finden. Wünschenswert fände ich z.B. eine Zusammenarbeit mit der Universität oder mit dem Zoo. Es kommen aber sicher auch noch andere Kooperationen in Betracht, an die heute noch keiner von uns denkt, die aber eine gute Museumsleitung entdecken und akquirieren wird.

Meine Damen und Herren, natürlich werden für eine direkte ÖPNV-Anbindung Sorge zu tragen haben. Auch dieser Anforderung wird der Verwaltungsvorschlag aus meiner Sicht aber gerecht, wenn das Wörtchen „ob“ unter Ziffer 6 durch das Wörtchen „wie“ ersetzt wird. Die in den Änderungsanträgen vorgeschlagene Vorgehensweise halte ich für problematisch, da wir Unternehmens-Entscheidungen der Verkehrsbetriebe nicht vorwegnehmen sollten.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich werbe um Zustimmung zum Verwaltungsvorschlag in der Fassung unseres Änderunsantrages.