Frank Tornau
Das Museum und die Gedenkstätte in der „Runden Ecke“ sind stetiger Zankapfel im Parteienstreit. Für die CDU-Fraktion steht dabei außer Frage, dass die Erinnerung an die Ereignisse der Friedlichen Revolution oberste Priorität am Standort Dittrichring haben.
„Der Oberbürgermeister und die Stadtverwaltung agieren höchst unglücklich in dieser Angelegenheit. Der Dauerstreit zwischen Schulmuseum und Gedenkstätte, der besonders seit dem Leitungswechsel im Schulmuseum sich immer weiter zuspitzt, muss durch eine politische Lösung im Stadtrat beendet werden.“, erklärt Fraktionsvorsitzender Frank Tornau.
Mit Befremden nimmt die CDU den Vorstoß der Bündnisgrünen zur Kenntnis, dass die Gedenkstätte in der „Runden Ecke“ stetig verkleinert werden soll, um dem Schulmuseum mehr Raum zu geben. Die CDU-Fraktion hatte in der Haushaltsdebatte gefordert, dass Schulmuseum aus dem Sozialdezernat herauszulösen und in das Kulturdezernat zu überführen.Damit wäre ein erster Schritt in Richtung Lösung der Raumstreitigkeiten gemacht worden.
„Die Grünen scheinen einen Teil ihrer Wurzeln in der DDR-Bürgerbewegung zu vergessen. Ich bedaure das sehr.“, so Tornau weiter. „Das wirklich unerträgliche ist jedoch, dass vor allem Menschen, die die Friedliche Revolution aus weiter Ferne erlebt haben, offensichtlich die Deutungshoheit über die Erinnerungskultur erlangen wollen. Hier ist ein wenig mehr Demut und Zurückhaltung gegenüber den Helden von `89 angebracht“, erwartet der CDU-Fraktionschef und kündigt an: „Die CDU-Fraktion wird sich auch weiter allen Versuchen entschieden entgegenstellen, die „Runden Ecke“ in einen „Demokratiecampus“ umzudeuten. Dort ist und bleibt der authentische Ort der Erinnerung an DDR-Diktatur, Stasi und Friedliche Revolution“.