Staus sind der Stadtspitze egal
Mit einer beispiellosen Baustellenserie hat es die Verwaltung geschafft, dass in großen Teilen Leipzigs seit Tagen nichts mehr rollt. Pendler, Anwohner, Handwerker, Dienstleister und selbst der ÖPNV und die Rettungsdienste – alle stehen, egal zu welcher Uhrzeit, im Stau.
In der Ratsversammlung haben wir nachgefragt, warum die Koordination der Baustellen, vor allem im Süden und Südosten, so katastrophal ist? Und was die Stadt kurzfristig dagegen tun wird? Antworten darauf: Fehlanzeige! Der Oberbürgermeister weigerte sich, dazu Stellung zu nehmen. Und so bleibt der Eindruck: Staus in Leipzig sind der Verwaltung schlicht egal.
Nicht ganz so egal ist einigen Teilen der Stadtspitze dagegen das Thema des Umbaus der Prager Straße. Ihre Vierspurigkeit soll erhalten bleiben, betont Bau-Dezernent Thomas Dienberg. Doch das darf stark bezweifelt werden. Denn seine Denkmalbehörde erlaubt es nicht, stadtauswärts Platz für einen Radweg zu schaffen. Somit ist absehbar, dass der auf einer der Spuren entsteht – wie es die Verwaltung immer wollte, der Rat aber nicht.
Die Krönung in dem Vorgang lieferte erneut der OBM. Er erklärte die Entscheidung seiner Denkmalbehörde sofort für unangreifbar. Das wäre dann wohl fast einmalig in Deutschland.